 
 
  Ernst -Wilhelm Stojan
 
  
  
  
 
 
 
               Entstehungsgeschichte der AWO Westerland
  Der Ehrenvorsitzende der AWO Westerland, Ernst-Wilhelm Stojan, spürte den 
  Quellen nach, die anzuzapfen waren, um im Bereich der Sozialfürsorge und 
  der Wohlfahrtspflege nach dem 2. Weltkrieg „Fuß fassen“ zu können.
  Zwei Ereignisse gaben ihm Anschub. 
  Kurze Zeit nach der Kapitulation am 08. Mai 1945 und seiner 
  Kriegsgefangenschaft in der Batterie Zenker auf dem Sylter Ellenbogen erhielt 
  er den Auftrag, sich mit Helfern um die im „Hotel Brandenburg“ und im 
  großen Barackenlager List untergebrachten Soldaten zu kümmern. 
  Die Suche nach Arbeit für diesen Kreis hatte den Vorteil, dass er sehr schnell 
  Zugang fand zu verantwortlichen Syltern – unter anderem zu Andreas Nielsen 
  (beauftragter Bürgermeister) und zum britischen Inselkommandanten, der 
  auch den deutsch/englischen Club gründete. 
  In beiden Fällen versammelten sich schnell Alte, Junge, Männer und 
  Frauen.Handwerker, Kaufleute, Arbeiter, Unternehmer (Hoteliers), Lehrer 
  „Akademiker“ – alle wollten gemeinsame Lösungen für wirtschaftliche 
  Entwicklung und ein demokratisches Gemeinwesen finden. 
  Dabei hatte die soziale Fürsorge Vorrang. Parteien und Bürgerblocks strebten 
  danach, ihre Ziele zu finden und umzusetzen.
  Das war auch der Wiederbeginn der AWO Sylt, die schon 1919 von Andreas 
  Nielsen begründet wurde zusammen mit dem Aufbau des Konsums. 
  In Arbeitsgesprächen entwickelten Männer und Frauen den Ortsausschuss im 
  „Haus Bethesda“, „Astoria“ und bei „Matz Petersens Gasthof“ (Fedder Matz) 
  Weg und Ziel für die künftige Arbeit.Die annähernd 30.000 Vertriebenen und 
  Flüchtlinge wurden recht bald nach Nordrhein- Westfalen und Bayern 
  befördert, um dort Arbeit und Wohnraum zu finden. 
  Der seit Mitte des 18. Jahrhunderts begründete Fremdenverkehr sollte wieder 
  auf „die Beine gestellt“ werden mit einem 29 Mio/Kredit. 
  Andreas Nielsen propagierte in einer großen Versammlung das „Volksbad 
  Sylt“.Es herrschte große Armut, es gab wenig Arbeit; Kranke, Behinderte – 
  vor allem viele Ältere – mussten versorgt werden.
  Die AWO-Devise lautete ja „gleichberechtigt leben, sich nicht in Almosen 
  ergeben“; jedem helfen, der Zuwendung und Hilfe bedarf.
  Nach langen, nicht immer einfachen Arbeitsjahren bei der AWO und auch in 
  der Lebenshilfe hatte Herr Stojan begriffen, was es heißt „Helfen bedeutet 
  Glück“ und „es ist normal verschieden zu sein“.
  Es ging damals wie heute um Teilhabe bei Gesundheit, Bildung, Wohnung, 
  Mobilität. Damals wie heute bleiben immer Älterwerdende oft alleinstehend 
  und betreuungslos.Immer klarer wurde , dass jeder begreifen müsste, dass 
  Gemeinschaft und Nächstenliebe einander bedingen.
 
 
  1954 
  wurde Ernst Danker zum Vorsitzenden gewählt und der Beitritt zum 
  Grenzfriedensbund beschlossen.1956 übernahm Ernst-Wilhelm Stojan den 
  Vorsitz, wo auch am 01.März im „Haus Bethesda“ die Wiedergründung des 
  AWO-Ortsausschusses erfolgte.
  Die Arbeitsschwerpunkte waren:
  Oktober 1963
  Die Gründung der HauspflegestationDie Gründung und Einweihung des 
  Altenclubs im ehemaligen städtischen Krankenhaus. Nach Abriss des 
  Krankenhauses Umzug in das „Schollheim“ im Geschwister-Scholl-Weg 
  (übrigens die 7. Gründung in Schleswig-Holstein)
  1968
  Umgestaltung der Hauspflegestation in „Gemeindepflegestation“ mit 
  Krankenschwestern und Hauspflegerinnen
  1974
  Beginn der Aktion „Essen auf Rädern“
  1980
  Umgestaltung der Gemeindepflegestation in Sozialstation durch die 
  Landesregierung
  1981
  Aufnahme des Patenschaftsdienstes im Krankenhaus und HausbesucheBeginn 
  der Sprachferien für Kinder und Jugendliche in England (jährlich)
  1982
  Beratung nach §218 StGB1983Seniorenfahrt nach BerchtesgadenAWO, DRK, 
  ev. und kath. Kirche rufen zur Bildung des Seniorenrates der Stadt 
  Westerland aufEröffnung der Kleiderstube im „Bürgerhaus“ (alte Realschule), 
  nach Umbau der Veranda Umzug ins „Schollheim“
  1988
  Gründung der Selbsthilfegruppe „Diabetiker“
  1991
  Gründung der Selbsthilfegruppe „Rheumaliga“
  1993
  Gründung des „Gesprächskreis Krebs“Aufnahme der „sozialpädagogischen 
  Familienhilfe“Beginn des Treffpunkts für Menschen mit psychischen 
  Schwierigkeiten
  März 1995
  Bekanntgabe des Strukturkonzeptes für ein regionales, ambulantes und 
  soziales Dienstleistungszentrum der AWO Westerland/Insel Sylt (Vernetzung 
  der ambulanten, sozialen und gesundheitspflegerischen Dienste) – leider kam 
  es nicht zur UmsetzungFamilienbildungsstätte. 
  1996
  Gesprächskreis für pflegende Angehörige (AWO und Kooperationspartner)
  18.03.1997
 
 
  - E.-W. Stojan legt den AWO-Vorsitz nieder- Ankatrin Laß-Lentzsch wird seine 
  Nachfolgerin.
  29.04.2014
  - Kurt Windolf wird zum Vorsitzenden gewählt.
  31.8.2021
  -Kurt Windolf legt den AWO Vorsitz nieder.
  September 2021 
  -Eberhard Eberle übernimmt kommissarisch den Vorsitz der AWO.
  06.Setember 2022 
  -Oliver Marco Pohl wird zum neuen Vorsitzenden der AWO gewählt.
 
 